Alexander Kirchgasser – Pongauer Business-Founder und Allzeit-Ideen-Finder 

Vielleicht habt ihr euch ja schon einmal gefragt, warum growtoo zwei Büros hat – eines in Salzburg und eines in Radstadt. Und warum bitte ausgerechnet Radstadt? Tja, das ist leicht erklärt: Denn da steckt niemand Geringerer dahinter als growtoo-Co-Founder Alexander Kirchgasser, der – wie man so schön sagt – mit Haut und Haaren Radstädter ist. Geboren, aufgewachsen und erfolgreich geworden im schönen Pongau. Und genau diesen Alex möchten wir euch heute vorstellen! Euch erzählen, wie er so tickt. Versuchen, euch zu erklären, welche Pläne und Ideen der Serial-Founder und Vollblut-Vater von zwei Kids ganz nebenbei ausheckt. Und damit ist Alex der Dritte im Bunde, den wir euch aus der growtoo-Gang vorstellen.

Triff Alex auf...

Eines gleich einmal vorweg: Alexander Kirchgasser ist ein absoluter Digital- Professional und Startup-Kenner, der sich selbst immer wieder neu erfindet, der immer in Bewegung und offen für Neues ist. Das zeigt auch sein beruflicher Weg vom Sport-Einzelhandelskaufmann zum Co-Founder und Geschäftsführer des internationalen eMobility-Unternehmens has·to·be, das im Jahr 2021 mit einer Verkaufssumme von 250 Millionen Euro einen der größten Exits der österreichischen Start-up-Geschichte hingelegt hat. Bei der has·to·be hat Alex übrigens auch mit Klaus und Edin, zwei von unseren anderen growtoo´lern, zusammengearbeitet. Lautete zu Beginn bei Alex noch die Frage: „Vom kleinen Radstadt aus die Welt erobern – oder ein Stück weite Welt in den Pongau holen?“, so sagt Alex heute: „Warum nicht beides? Digital geht alles!“ Aber am besten fangen wir mit der Pongauer Erfolgsstory ganz von vorne an…

Always on the run...

Am 22.07.1979 erblickte der kleine Alexander in Radstadt das Licht der Welt – und dort sollte er auch die nächsten Jahre bleiben… Den Großteil seiner Kindheit verbrachte Alex auf dem Campingplatz und in der dazugehörigen Gastronomie, die seine Mutter und deren Mann betrieben.

Natürlich verbrachte Alex auch Zeit in der Schule… Aber nicht mehr als unbedingt nötig. Den Löwenanteil der Tage war er draußen in der Natur zu finden – beschäftigt mit dem Bauen von Staudämmen, mit Fahrradfahren mit Freunden oder – je nach Jahreszeit – mit Skifahren. Oder anders gesagt: immerzu unterwegs und auf den Beinen. Dass Stillstand für ihn keine Option war, diese Erkenntnis hatte Alex schon als Jugendlicher. Denn kurz nachdem er mit 18 Jahren seine Lehre als Einzelhandelskaufmann im Sporthandel abgeschlossen hatte, war ihm klar: “Das kann´s noch nicht gewesen sein, das Rad muss sich für mich weitedrehen!” Aber dafür musste er das Rad im Sinne einer beruflich-sportlichen Challenge neu erfinden.

Ein Hürdenlauf durchs Internet-Zeitalter

Also machte sich der junge, top-motivierte Alex auf die Suche nach einer neuen Herausforderung: Und diese war mit dem Internet und seinen schier unendlichen Möglichkeiten schnell gefunden! Vermeintlich… Denn zu diesem Zeitpunkt gab es weder eine Lehre noch einen FH-Lehrgang geschweige denn Arbeit in diesem Bereich. Fündig wurde er schließlich in Form einer 6-monatigen Ausbildung zum Multimedia-Screendesigner am BFI Salzburg. Voll motiviert und interessiert schloss Alex im Jahr 2000 den Kurs ab. Während-dessen hatte sich der Online-Markt rasend schnell weiterentwickelt – Arbeits-kräfte in diesem Bereich waren Mangelware. Und so versuchte er sein Glück bei diversen Internetagenturen, musste allerdings schnell feststellen, dass seine „Qualifikationen“ nicht den Erwartungen der Arbeitgeber entsprachen. Unverhofft bekam er dann bei einem kleinen Unternehmen in Salzburg doch noch die Chance, die ersten Schritte in seinem neuen Arbeitsumfeld zu machen.

“Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren!”

Dieses sportliche Zitat von Bertold Brecht bringt die nächsten Jahre des Pongauers auf den Punkt: Alex stürzte sich in die Arbeit und eignete sich noch mehr Wissen über die technische Entwicklung von Webplattformen und datenbankgestützten Systemlösungen an. 

Es war die Blütezeit von Flash-animierten Bannern und Websiteintros und der Trend-Spürnase war schnell klar, dass Bild, Ton, Bewegung und Interaktion in der Zukunft der digitalen Kommunikation von zentraler Bedeutung sein würden. Und so entwickelte er kurz darauf anspruchsvolle Flashgames, die von seinem Arbeitgeber auf einer Onlineplattform veröffentlicht wurden. Er pendelte jeden Tag zwischen Radstadt und Salzburg und sein Wissen wuchs von Tag zu Tag – nicht zuletzt auch, weil er sich nach der Arbeit selbst das Programmieren aneignete und seine Kompetenzen rund um den Online-Markt erweiterte. Allerdings kostete ihn das Pendeln zwischen Radstadt und Salzburg viel von der Zeit, die er eigentlich lieber für seine persönliche Weiterentwicklung genutzt hätte. So entschloss er sich dazu, nach einem Job in der Nähe von Radstadt Ausschau zu halten. Quasi: Back to the roots!

Wachstumsphase: Schneller, höher, weiter

Wie es der Zufall wollte, suchte genau zu dieser Zeit eine Pongauer Werbeagentur einen Webentwickler. Alex kehrte also der Mozartstadt den Rücken und kehrte zurück in die Nähe der Heimatstadt. Zugleich ergriff er die Chance und beteiligte sich zum ersten Mal in seinem Leben an diesem Unternehmen. Hoch motiviert entwickelte er Websites für die Tourismusbranche, die zu dieser Zeit stark in die Onlinepräsenz drängte. Google war gerade im Begriff, sich zur weltweiten Standardsuchmaschine zu entwickeln – die ersten Werbemöglichkeiten wurden geschaffen. Vor allem in dieser Phase fühlte er sich in seiner Entscheidung für die Onlinebranche bestätigt: Ständige Weiterentwicklung, enormes Wachstum, ein pulsierendes Umfeld – das war es, was er wollte. Kontinuierlich eignete er sich Know-How zum Thema Suchmaschinenoptimierung an, beschäftigte sich mit Google Ads und arbeitete sich Schritt für Schritt tiefer in die Materie ein.

K.O. in der zweiten Runde

Als er seinen langjährigen Geschäftspartner Martin Klässner als damals hochmotivierten Jung-Unternehmer kennenlernte, ließ die nächste berufliche Challenge nicht lange auf sich warten: Schnell erkannten die beiden, dass ihre gebündelten Kompetenzen für einen Entwicklungssprung in Martins Branche – er entwickelte IT-Lösungen im Bereich Digital Signage – von großem Nutzen sein konnten. Als Projektleiter und technischer Interface-Entwickler erlebte Alex, wie sich das Unternehmen zu einem ernstzunehmenden Player am Markt entwickelte. Und wie es dann in der Wirtschaftskrise im Jahr 2010 in die Insolvenz schlitterte. Und wieder einmal lautete das Motto: sich anpassen, sich verändern – und natürlich: sich weiterentwickeln. Denn, obwohl er massenweise Erfahrung gesammelt und sich jede Menge Wissen angeeignet hatte, fehlte ihm für eine Anstellung mit adäquater Bezahlung eines: die entsprechende Ausbildung.

Kurzzeit-Einzelkämpfer mit Sprinter-Qualitäten

Also drückte Alex neun Monate die Schulbank und holte in Rekordtempo die Matura nach. Noch während er für die Reifeprüfung lernte, reifte in ihm der Entschluss, sich als Ein-Personen-Unternehmen selbständig zu machen. Und so gründete der frischgebackene Maturant die „medienreich“. Deren Angebot: die Entwicklung von Websites inklusive SEO und SEA. Da sich auch Facebook in der Zwischenzeit zu einem gewaltigen Player entwickelt hatte, eignete sich der IT-Autodidakt die Eigenheiten des ständig wachsenden Werbeangebots an und konnte in den folgenden Jahren zahlreiche Projekte erfolgreich umsetzen. Ende 2012 legte die Onlinebranche mit einem regelrechten Boom im Onlinehandel einen massiven Zwischensprint ein. Alle wollten möglichst schnell möglichst viel über das Internet verkaufen. Also legte auch der Pongauer mit seiner Firma einen Sprint ein und erweiterte das Angebot der „medienreich“ um die Entwicklung von Webshops und eCommerce-Lösungen.

Spiel, Satz, Sieg – eine elektrisierende Erfolgsgeschichte

Da kam es zu einer erneuten Begegnung mit seinem früheren Arbeitgeber Martin Klässner: Während Alex den Bereich eCommerce für sich entdeckt hatte, hatte Klässner in der Zeit nach der Wirtschaftskrise im Bereich Elektromobilität ein beträchtliches Know-How rund um die Hardware von Elektroladestationen erworben. Und so entschieden sich die beiden im Jahr 2013, erneut gemeinsam die „kk-medienreich gmbh“ zu gründen – mit Fokus auf der technischen Entwicklung von Webshops einschließlich der Vermarktung über digitale Kanäle im Internet. Mit Blick auf den rasanten Aufschwung der Elektromobilität beschlossen die Geschäftspartner, die E-Mobility-Plattformsoftware be.ENERGISED zu entwickeln. Was zuerst lediglich eine Software zur Überwachung und Verwaltung von Elektroladestationen war, entwickelte sich mit dem stetigen Bedarf der Kunden nach mehr Services und Diensten immer weiter und weiter. So wuchs das Produkt zu einer der Top 5-Lösungen im Bereich der E-Mobilität heran. Aus „kk-medienreich“ wurde die has·to·be gmbh – und eine rasante Erfolgsgeschichte nahm ihren Lauf. In den folgenden sechs Jahren begleitete Alexander Kirchgasser das Unternehmen über viele Abteilungen hinweg.

The winner takes it all!

Die nächsten sechs has·to·be-Jahre voller Power und Bewegung waren geprägt von einem enormen Wachstum und gekrönt von vielen Erfolgen und Auszeichnungen: 2014 wurde die has·to·be gmbh zu „Austrias Best Startup“ gekürt und mit dem Constantinus Award 2014 ausgezeichnet.

Im Jahr 2019 konnte die has·to·be gmbh – nach kleineren, erfolgreichen Investorenrunden – mit VW einen Großkonzern als strategischen Investor gewinnen. VW beteiligte sich mit 25,1% am Unternehmen und sicherte somit das notwendige Wachstum des Unternehmens für die nächsten Jahre. Nun verfügte das E-Mobility-Unternehmen mit Sitz in Radstadt über die finanziellen Mittel, um im Bereich der Elektromobilität weltweit einer der Top 3-Player zu werden. Nach dieser rasanten, bewegenden und fordernden Zeit beschloss Alex, sich als Geschäftsführer der has·to·be zurückzuziehen und hat die Leitung des Unternehmens an seinen langjährigen Partner und Wegbegleiter Martin Klässner übergeben. Kleiner Sidestep: Im August 2021 vollzog Martin mit dem von uns gemeinsam gegründeten Unternehmen einen der größten Exits der österreichischen Start-up-Geschichte: mit einer Verkaufssumme von 250 Millionen Euro. Ein würdiger Abschluss einer Erfolgs-Geschichte! Oder erst der Anfang?

growtoo: Es ist nie zu spät, um über sich hinauszuwachsen!

Nach einer kurzen Auszeit war Alex allerdings klar: Er hatte sich in den letzten Jahren einen derartigen Wissensschatz angeeignet, unzählige Erfahrungen im Hinblick auf die agilen Arbeitsmethoden der Startup-Welt gesammelt und sich jede Menge Know-How im Bereich des digitalen Marketings erarbeitet – und das alles wollte er nun einem breiteren Spektrum potenzieller KundInnen zur Verfügung stellen. Der Plan: Ein eigenes Unternehmen im Bereich der Unternehmensberatung mit klarem Fokus auf strategisches Marketing in der digitalen Welt zu gründen. Und nachdem er nach seinen bisherigen Erfahrungen kein Einzelgänger, sondern doch eher der Typ Teamplayer war, hat er sich mit Klaus Stenico einen gleichberechtigten Partner für die Gründung des neuen Unternehmens gefunden – und mit Edin Ibrahimi einen kreativen Designer. Gemeinsam bündeln sie jetzt ihre Stärken in der growtoo gmbh. Und selbst, wenn auf den ersten Blick die Zeiten während der Corona-Pandemie nicht unbedingt ideal für eine Unternehmensgründung war, so haben sich die beiden davon nicht entmutigen lassen, sondern sehen die Chancen und das Potenzial für digitale Produkte und den dazugehörigen Geschäftsmodellen.

Alex Kirchgasser ist einer, der einfach immer in Bewegung ist, der immer vorwärts geht und weiterdenkt. Und das lässt auch die growtoo gemeinsam mit ihren KundInnen erfolgreich wachsen.